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Pressemitteilung

Auch deutsche AKW sind unsicher: Abschalten!

Im Augenblick besteht in Deutschland keine Gefahr durch die Radioaktivität aus den japanischen Reaktoren. Aber auch einige deutsche AKW sind stark erdbebengefährdet und haben erhebliche Sicherheitsmängel.

Die Situation um das japanische AKW Fukushima I spitzt sich zu. Die nähere Umgebung ist stärker verseucht als Teile der Sperrzone um Tschernobyl. Diese Gebiete werden wohl auf lange Zeit unbewohnbar bleiben.

 

Zum Glück wird sich diese Radioaktivität bei uns kaum bemerkbar machen. Die Entfernung von gut 9.000 km bewirkt, dass die radioaktiven Partikel in der Luft sehr stark verdünnt werden, bis sie bei uns ankommen. Deshalb besteht auf diesem Weg für uns keine Gefahr. – Die Bundesregierung sichert zu, dass alle Nahrungsmittel aus Japan streng kontrolliert werden. Das gilt aber nicht für Importe aus den angrenzenden Ländern wie China, wo in einigen Gegenden die Radioaktivität ansteigen könnte. Messwerte liegen nicht vor. In ein bis zwei Monaten kann es bei Fischen aus den küstennahen Teilen des Pazifik zu erhöhten Belastungen kommen. Das betrifft aber nur einen sehr kleinen Teil der in Deutschland verkauften Ware.

 

Das größte Problem bei uns sind unsere eigenen Atomkraftwerke. Zum Beispiel bricht unter dem AKW Neckarwestheim laufend der Boden weg. 1995 senkte sich dort der Kühlturm um 14 cm ab. Zum Glück hielten die großen Rohre mit dem gekühltem Wasser dem stand. 2002 entstand nur 4,5 km vom AKW entfernt plötzlich und ohne jede Vorwarnung ein 18 m tiefes Loch im Boden. 2009 wurden unter dem AKW neue Hohlräume entdeckt. Daher ist ein GAU in Neckarwestheim deutlich wahrscheinlicher als der in Fukushima, denn das Erdbeben und der Tsunami dort waren ein extrem unwahrscheinliches Jahrhundertereignis.

 

Das „Moratorium“, das die Bundeskanzlerin über die sieben unsichersten AKW verhängt hat, betrifft nur den Block Neckarwestheim 1. Neckarwestheim 2 soll nach ihrem Willen weiter laufen.

 

Die AKW Biblis und Philippsburg mit je zwei Blöcken liegen im erdbebengefährdeten Rhein-Graben. Diese Kraftwerke sind nur für schwache Beben ausgelegt.

 

Empörend ist die Entscheidung der bayerischen Staatsregierung, ein Gutachten über das AKW Isar 1 geheim zu halten, mit dem die österreichische Regierung dessen Abschaltung wegen gravierender Sicherheitsmängel gefordert hat. Die ÖDP versucht, dieses Gutachten zu bekommen und allgemein bekannt zu machen.

 

Sicher ist nur, dass auch in Deutschland Atomkraft unsicher ist. Wir müssen sofort mit dem Ausstieg beginnen. Die Umstellung auf erneuerbare Energien wird viel Geld kosten. Den größten Teil davon können wir bekommen, wenn die Subventionen für die Kernkraft von jährlich etwa 4 Milliarden Euro gestrichen werden. 

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