Bienenretter in Berlin
Berliner Bienen retten! Nicht nur am Weltbienentag ist der Einsatz für die Bienen in Berlin an der Tagesordnung. Denn jeden Tag steht die #Stadtnatur unter Druck:
Intensive Grünflächenpflege nimmt den (Wild-)Bienen wichtige Nahrungsquellen
Wenig naturnahe Begrünung in Parks, Gärten und weiteren öffentlichen Flächen – häufig mit exotischen Pflanzen ohne Nektar und Pollen - schmälert das Nahrungsangebot der Bienen.
Flächenversiegelung durch Nachverdichtung und Ausweitung des Berliner Speckgürtels reduzieren Lebensräume der Wildbienen.
Um die Wildbienen in Berlin zu schützen, ist wichtig zu wissen:
- In Deutschland leben rund 580 Wildbienenarten, mehr als 300 davon sind auch in Berlin zuhause.
- Es sind die Wildbienen und nicht die Honigbienen, die als wichtige Bestäuber in Berlin und deutschlandweit immer stärker gefährdet sind.
- In Berlin gibt es mehr als 10.000 Bienenvölker. Im Sommer kommen nochmals mehr als 10.000 Völker von Wanderimkern dazu. In der Summe sind das mehr Bienenvölker als im ganzen Land Brandenburg beheimatet sind. Und: Die Nahrungskonkurrenz für die Wildbienen steigt dadurch stark an.
- Es gibt Bienenarten, die nur noch in Berlin und Brandenburg vorkommen. Dazu zählen die Herz-Maskenbiene, die Spiralhonigbiene, die Östliche Felsen-Mauerbiene und die Flockenblumen-Langhornbiene. Sie gilt es ganz besonders zu schützen!
Was für die Bienen in Berlin getan werden kann
ÖDP Mitglied Dr. Corinna Hölzer – promoviert in angewandtem Artenschutz – unterstützte das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ in Bayern durch ihr Netzwerk („Bayern summt!“). Sie setzt sich auch in der Hauptstadt über die Leitung ihrer Stiftung und in zahlreichen Projekten für die Bienen ein.
Durch Mitglieder wie Corinna Hölzer und ihr bundesweites Engagement gilt die ÖDP als #Bienenretter-Partei. Diese Arbeit möchten wir im Abgeordnetenhaus fortsetzen.
Corinna kandidiert 2023 im Wahlkreis 3 (Friedenau) für das Abgeordnetenhaus und weiß, was in einer Großstadt wie Berlin für die Bienen getan werden kann:
- Naturgärten: Auch in urbanen Wohnsiedlungen lassen sich gewöhnliche Grünflächen umgestalten und aufwerten. Heimische Blühpflanzen, die schon früh im Jahr oder bis spät in den Herbst Nahrung für Bienen bieten, helfen dabei.
- Nisthilfen: fachgerechte Wildbienen-Nisthilfen bieten zahlreichen der mehr als 300 Berliner Wildbienenarten die Möglichkeit, ihre Brut vor Feinden zu verstecken. Oberirdisch angebrachte Nisthilfen aus Holz oder Schilfhalmen sind hervorragende Beobachtungsstationen. Sandarien / Sandlinsen und schütterer Boden bieten wertvolle Nistmöglichkeiten für die 75% der bodennistenden Arten.
- Umweltbildung: Kinder und Jugendliche sollten die Welt der Bienen und anderer Insekten kennenlernen dürfen: Naturnahe KinderGärten und Schulhöfe mit „Wildbienenbuffets“ (Hochbeeten), Exkursionen in die Natur oder sogenannte „Bienenkoffer“ können dabei helfen.
Dr. Corinna Hölzer zu den Berliner Bienen
Die Situation der Bienen in Berlin
In Puncto Bienen zeigt sich in Berlin aktuell ein durchwachsenes Bild. Die Anzahl der in Berlin heimischen Bienenarten wächst sogar. 2017 wurden 317 verschiedene Bienenarten in Berlin nachgewiesen. Gut zehn Jahre zuvor waren es noch 297 Arten. Die Ursache für diese Entwicklung ist weniger erfreulich: Der Klimawandel ermöglicht südlich lebenden Arten neue Lebensräume zu erschließen.
Der anhaltende Wohnraummangel in Berlin steht Berlins Verantwortung beim Bienenschutz entgegen. Der Naturschutzbund Deutschland verweist darauf, dass einige Bienenarten nur noch in Berlin und Brandenburg vorkommen. Darunter die Herz-Maskenbiene oder die Östliche Felsenmauerbiene. Vor allem trockene und warme Brachflächen bilden ideale Lebensbedingungen für diese Arten – und sollten aus Gründen des Artenschutzes erhalten bleiben. „Rettet die Bienen“ kann auch in Berlin Realität werden!
Wie wir den Bienen helfen wollen
- Die Grünflächenpflege in Berlin zerstört zu häufig die Nahrungsgrundlage von Bienen und anderen Insekten. Grünflächen (Verkehrsinseln, Parks, Bahndämme, etc.) sollten weniger häufig und später im Jahr gemäht werden.
- Bienenverträglich bauen: In Berlin sollten nur bereits versiegelte Flächen bebaut werden. Die nur in Berlin und Brandenburg vorkommenden Bienenarten sind konsequent zu schützen.
- Alle Grünflächen der Stadt sollen ohne Pestizide gepflegt werden. Bisher verzichten Spandau, Reinickendorf und Tempelhof zumindest auf Glyphosat. Die anderen Bezirke sollten sich ebenfalls dem Projekt „Pestizidfreie Kommunen“ anschließen.
- Invasive Arten, die heimischen Bienenweidepflanzen Standorte streitig machen oder sie sogar gänzlich verdrängen, sollten konsequent zurückgedrängt werden.
- Das Anlegen von Schottergärten (auch bekannt als „Steingärten“) ist zu untersagen.
- Gartenanlagen, die im Zusammenhang mit Neubauten entstehen sollen mit heimischen Pflanzen bestückt werden.
- Baumscheiben sind im Stadtgebiet einzuzäunen und mit heimischen Pflanzen zu begrünen.
- Die Berliner Bestäuberstrategie aus dem Jahr 2018 muss konsequent umgesetzt werden.
Als ÖDP-Berlin setzen wir uns in der Hauptstadt für die Bienen ein, wie keine andere Partei. Gäbe es in Berlin die Möglichkeit eines Volksentscheids zur Bienenrettung – wir hätten diesen Weg längst eingeschlagen. So, wie es unser Landesverband im Freistaat Bayern über das Volksbegehren „Artenvielfalt & Naturschönheit“ und unter dem Motto „Rettet die Bienen“ im Jahr 2019 erfolgreich geschafft hat, die Messlatte für das Bayrische Naturschutzgesetz heraufzusetzen. Wir wünschen uns und allen Berlinern eine artenreiche Stadt! Lassen Sie uns die Berliner Bienen gemeinsam retten und für kommende Generationen bewahren!