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Pressemitteilung

Keine „Denkpause“ beim Waldumbau auf Kosten des Naturschutzes!

ÖDP fordert ökologischen Waldumbau in Berlin

Die ÖDP Berlin kritisiert den von Umweltsenatorin Schreiner angekündigten Stopp des Mischwaldprogramms der Berliner Forsten.

„Das Vorgehen erinnert doch stark an die ‚Denkpause‘ des Senats in der Verkehrspolitik, der im letzten Jahr zahlreiche Fahrradwegeprojekte zum Opfer gefallen sind. Der Verdacht drängt sich auf, dass auf diese Weise schlicht Geld eingespart werden soll!“ kommentiert Dr. Andrea Brieger, EU-Kandidatin der ÖDP und Landesvorsitzende in Berlin.

Damit die Berliner Wälder den Härten des Klimawandels gewachsen sind, wurden seit 2012 mit dem Mischwaldprogramm Kiefermonokulturen durch Neuanpflanzungen von Mischwäldern ersetzt. Ziel ist es, durch eine Mischung aus Laub- und Nadelbäumen einen Waldbestand zu erhalten, der widerstandsfähig gegen die zunehmende Trockenheit ist. Insgesamt sind im Rahmen des Umbauprogramms ca. 545.000 junge Laubbäume auf einer Fläche von 100 Hektar gepflanzt worden. Kritik von Waldbesuchern, die sich an gerodeten Flächen störten, hat Senatorin Schreiner nun dazu bewegt, das Programm komplett infrage zu stellen.

Aus Sicht der ÖDP hat es zwar viele Vorteile, bei der Waldentwicklung auf die natürliche Sukzession und die Fähigkeit von Selbstregeneration zu setzen. Aber der Klimawandel verändert die Bedingungen schneller, als sich die Wälder aus eigener Kraft anpassen können. Ein komplettes Aussetzen jeglichen Eingriffs ist deshalb der falsche Weg. Insbesondere Monokulturen, wie sie in Berlin und Brandenburg großflächig anzutreffen sind, benötigen ein gezieltes Vorgehen. Durch kleinteiliges Eingreifen, zum Beispiel mit partiellen Rodungen an Orten, an denen junge Laubbäume nicht gut wachsen können, und dem Anpflanzen von heimischen Laubbäumen.

Zeit lassen für ausgiebige Denkpausen kann man sich dabei nicht, denn bis ein Laubbaum wirklich ausgewachsen ist, vergehen bis zu 100 Jahre. Aber Denkpausen sind auch nicht notwendig: Das Wissen über ökologischen Waldumbau ist vorhanden, die Konzepte sind bekannt und werden von Naturschutzverbänden seit Jahren angemahnt. Und die Zeit drängt: der aktuelle Waldzustandsbericht für Berlin und Brandenburg spricht eine deutliche Sprache: 40% der Bäume zeigen deutliche Schäden, nur 6% sind gesund (https://www.berlin.de/forsten/waldschutz/waldzustandsberichte ).

Brieger fasst die Forderungen der ÖDP zusammen: „Berlin ist eine grüne Stadt und der Wald leistet einen riesengroßen Beitrag für das Stadtklima und für die Lebensqualität der Menschen. Damit das so bleibt, brauchen wir keine Denkpausen, sondern konsequentes ökologisches Handeln!“

Am 28. April 2024 ist die ÖDP mit einem Infostand beim diesjährigen Umweltfestival am Brandenburger Tor vertreten. Schwerpunktthema unseres Standes: Wald. Kommen Sie gerne vorbei und informieren Sie sich über die Arbeit der ÖDP.

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