Pressemitteilung
Monsanto verliert in Argentinien seine Zulassung
von Prof. Dr. Klaus Buchner
Nach einem Bericht von oekonews.at wurde dem Gentechnik-Konzern Monsanto in Argentinien verboten, gentechnisch verändertes Saatgut und das Pflanzenschutzmittel Roundup zu verkaufen. Zuvor hatte ein Gericht die Schädlichkeit von Roundup bestätigt.
Das ist ein schwerer Schlag gegen den Chemie-Multi, der in Argentinien einen seiner wichtigsten Absatzmärkte hat. Das Verbot dieser Produkte ist auch bei uns überfällig: Roundup wird sogar in deutschen Baumärkten verkauft.
Bisher gibt es nur wenige Langzeitstudien zu gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln. Sie geben aber zu großer Sorge Anlass. Im September 2012 erschien in der renommierten Fachzeitschrift „Food and Chemical Toxicology“ eine Untersuchung über den Gen-Mais NK603 der Firma Monsanto, der in der Europäischen Union als Lebens- und Futtermittel zugelassen ist. In den Versuchen wurden Ratten mit diesem Mais gefüttert. Andere Ratten bekamen Trinkwasser, das mit Roundup in einem handelsüblichen Herbizidgemisch versetzt war. Ein hoher Prozentsatz der Tiere starb frühzeitig an Leberschäden oder Brustkrebs.
Wie zu erwarten versuchte die europäische Zulassungsstelle EFSA, die Versuche als fehler-haft und nicht relevant abzuwerten. Wenn diese Kritik wirklich zutreffend wäre, so müsste die EFSA neue, ihrer Ansicht nach „richtige“ Untersuchungen anstellen. Da dies offenbar nicht geschehen ist, zeigt die EFSA, dass sie an einer Aufklärung kein Interesse hat. Ihre Kritik an den Untersuchungen muss man deshalb als industriefreundliche Aktion auf Kosten der Verbraucher werten – leider kein Einzelfall.
Die ÖDP hat durch viele Aktionen dazu beigetragen, dass in großen Teilen Deutschlands keine gentechnisch veränderten Nahrungsmittel mehr angebaut werden, und dass die großen Gen-Konzerne ihre Forschungszentren aus Deutschland abgezogen haben. Sie wird sich weiter dafür einsetzen, dass die Freisetzungsversuche gestoppt werden, bei denen immer auch die Felder in der Umgebung gentechnisch verseucht werden.