Pressemitteilung
ÖDP Berlin fordert längere Grünphasen an Fußgängerampeln
„CDU-Aufkleber an Fußgängerampeln lösen das Problem nicht!“
Die CDU Berlin fordert den Senat auf, Aufkleber an Berliner Ampeln zu kleben, auf denen Fußgänger dazu aufgefordert werden sollen, nicht bei Rot über die Straße zu gehen. Die Partei möchte Kinder schützen – ein unterstützenswertes Anliegen.
Die Ökologisch-Demokratische Partei Berlin (ÖDP) zweifelt jedoch daran, dass diese Maßnahme den gewünschten Effekt bringen wird. Es würden sich aufgrund eines Stickers die Fußgänger kaum disziplinierter im Straßenverkehr verhalten. Vielmehr fordert die ÖDP Berlin neben dem begrüßenswerten Fokus auf Radfahrer, nun auch eine stärkere Fokussierung auf Fußgänger durch die Berliner Verkehrspolitik. Ein Anliegen, welches von der Berliner CDU bisher - nach Eindruck der ÖDP - eher vernachlässigt worden ist. „Die ÖDP Berlin nimmt die CDU vor allem als Partei der Autofahrer und des grenzenlosen motorisierten Verkehrswachstums wahr“, so die stellvertretende Landesvorsitzende der ÖDP Berlin Florence von Bodisco.
„Gerade an den Fußgängerüberwegen der Berliner Hauptverkehrsstraßen kann man fast überall beobachten, wie jahrzehntelange autofreundliche CDU-Verkehrspolitik ganz praktisch aussieht“, so Bodisco. Auf Kinder werde nämlich kaum Rücksicht genommen, vielmehr reichen die Grünphasen für Fußgänger meist nicht einmal, um eine Ampel (von meist mehreren) pro Überweg in einem normalen Tempo zu überqueren. Diese Situation stärke sicherlich nicht das Unrechtsbewusstsein der Fußgänger, die bei Rot über die Ampel gehen, ist sich Bodisco sicher. Gerade für Kinder und Alte gebe es hier dringenden Nachholbedarf. Bodisco fordert daher, dass Fußgänger an allen Hauptstraßen Berlins eine komplette Straße in einem Zug überqueren können. „Zur Not muss der motorisierte Verkehr hier zurückstecken!“, ist Bodisco überzeugt.
Vor einiger Zeit hatte eine Berliner Zeitung die in diesem Sinne problematischen Ampeln im Stadtgebiet mit Hilfe ihrer Leser dokumentiert und die Verwaltung dazu befragt. Damals wurde jedoch eine Verbesserung der Situation mit Hinweis auf den Verkehrsfluss abgelehnt. Dies zeige deutlich, so die ÖDP Berlin, wie unwichtig der vorherigen Berliner Landesregierung (unter CDU-Beteiligung) die Situation der Fußgänger gewesen sein muss.
Für die ÖDP Berlin gelte das Motto „Mensch vor Profit“ auch im Straßenverkehr, was bedeute, dass schwächere Verkehrsteilnehmer vor dem motorisierten Individualverkehr deutlich besser geschützt werden müssen als dies bisher in Berlin der Fall sei. Anschließend sollte über weitere Maßnahmen gegen uneinsichtige Fußgänger nachgedacht werden, so Bodisco abschließend.