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Pressemitteilung

Regenwasser ist eine Ressource!

Berliner Wassermanagement muss ökologischer werden

Auf Einladung der ÖDP Berlin referierte Dr. Hermann Wollner, Agrarökonom und Fachmann für ökologische Wasserbewirtschaftung, am 24. Mai 2023 über lösungsorientierte Ansätze für ein besseres Stadtklima.

„Regenwasser ist von besonderer Bedeutung. Es ist eine wichtige Ressource, kein entsorgungsbedürftigtes Abwasser!“ machte Dr. Wollner gleich zu Beginn seines Vortrages deutlich. Jeder Baum leiste einen wichtigen Beitrag für das Stadtklima.Ein 40jähriger Laubbaum produziere so viel Sauerstoff, wie zwei Menschen zum Atmen bräuchten. Hinzu kämen die CO2-Aufnahme, die Senkung der Feinstaubbelastung und die Absenkung der Temperatur durch die Verdunstung und den Schatten der Bäume.

Bäume zu erhalten und ihren Bestand zu vergrößern ist eine wichtige politische Aufgabe, für die verschiedene Akteure in die Verantwortung genommen werden müssen.
„Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine ökologische Regenwasserbewirtschaftung müssen endlich im Berliner Wassergesetz verankert werden. Ein modernes, ökologisches Gesetz ist überfällig!“ betont auch Andrea Brieger, Landesvorsitzende der ÖDP, mit Blick auf den Senat. Aber es sind weitere Akteure gefragt: Auf Bezirksebene braucht es pragmatische, unbürokratische Maßnahmen für ein gutes Stadtklima. So beklagten Vertreterinnen und Vertreter aus Bürgerinitiativen, die sich für ökologische Stadtgestaltung und Wasserbewirtschaftung einsetzen, die bürokratischen Hürden ihrer Arbeit. Es sei zum Beispiel nicht möglich, Regenwasser von Privatgrundstücken über öffentliches Land zu den Straßenbäumen zu leiten.

„Wasser ist ein Gemeingut, es muss basisdemokratisch verwaltet werden!“ forderte Dr. Wollner. „Für eine dezentrale Regenwasserbewirtschaftung Berlins braucht es bessere Regeln und die Vernetzung aller Akteure!“ Für die immer weiter voranschreitende Versiegelung von Flächen zahlen die Stadtbäume einen hohen Preis. Verdichtung bedeute de facto „Entbaumung“, brachte es der Referent auf den Punkt. Er forderte Anreize für eine Entsiegelung von Flächen und die Nutzung von Regenwasser. Hierfür könnte die Gebührenordnung der Berliner Wasserbetriebe ein Mittel sein. „Wenn hier ein Bonus für Bäume und für die Nutzung von Dachflächen zur Regenwassersammlung gezahlt würde, sähe es ganz anders aus!“

Dr. Wollner, der seit vielen Jahren mit seiner Fachexpertise Bürgerinitiativen und den Berliner Wassertisch unterstützt, forderte die Akteure aller politischen Ebenen auf, sich lösungsorientiert für eine effektive, ökologische und demokratische Wassernutzung und damit für ein gutes Stadtklima einzusetzen. Die ÖDP-Landesvorsitzende Andrea Brieger kündigte an, dass ihre Partei nach dem inspirierenden Input weitere Veranstaltungen zu diesem wichtigen Thema durchführen wird. Insbesondere sei die Einsetzung einer eigenen Projektgruppe „Stadtbäume und Wasser“ geplant.


Foto: apfeltalk@pixabay

Pressekontakt:
Dr. Andrea Brieger, Landesvorsitzende
infooedp-berlin.de

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