Pressemitteilung
Teurer Strom wegen Energiewende?
Prof. Dr. Klaus Buchner (ÖDP-Landesvorsitzender) zu aktuellen Preisentwicklungen beim Strom
Ökostrom ist nicht schuld, wenn jetzt die Strompreise angehoben werden. Im Gegenteil: Durch Solarstrom sinkt sogar der Strompreis an der Leipziger Börse um etwa einen Cent pro Kilowattstunde. Denn er ist gerade zu den Zeiten reichlich vorhanden, wo teurer Spitzenstrom gebraucht wird. Aber leider wird dieser Vorteil nicht an die Verbraucher weiter gegeben.
Andererseits wird der Strom aus Erneuerbaren Energien auch bezuschusst. Zur Zeit sind das etwa 3,5 Cent pro Kilowattstunde. Das ist aber immer noch weniger als die Subventionen von Atomstrom von 4,3 Cent pro Kilowattstunde. Der Unterschied ist, dass die Gelder für die AKW-Betreiber nicht auf der Stromrechnung erscheinen; wir zahlen sie mit unseren Steuern.
Die jetzt angekündigte Strompreiserhöhung hat mit der Energiewende nichts zu tun. Wir müssen für die neuen Überlandleitungen zahlen, die den Strom aus Kohlekraftwerken und aus den geplanten Off-Shore Windanlagen von Nord- nach Süddeutschland transportieren sollen. Dabei sind weder neue Kohlekraftwerke, noch die Windkraftanlagen in der Nord- und Ostsee nötig. Viel sinnvoller wäre es, statt dessen in Süddeutschland den Bau von Bürgerwindparks und Solaranlagen nicht zu behindern. Natürlich müssen endlich auch Stromspeicher gebaut werden. Dafür gibt es längst ausgereifte Techniken: Zum Beispiel könnte überschüssiger Strom durch „Elektrolyse“ zur Wasserstoff- und Methanerzeugung genützt werden. Diese Gase können in unser Erdgasnetz eingeleitet werden, das so viel speichern kann, dass damit zwei Monate lang der Strom für ganz Deutschland erzeugt werden könnte. Aber so lange die Bundesregierung auf Kohlekraftwerke und auf Off-Shore Anlagen setzt und Stromspeicher blockiert, garantiert sie den großen Energieunternehmen sichere Einkünfte – wofür die Bürger unnötig hohe Stromrechnungen zahlen müssen.